Fotos: Oktober 2006 |
Das Schloss Schönbrunn stellt eines der bedeutendsten Kulturgüter Österreichs dar.
Es ist seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Wiens.
Das Schloss liegt westlich der Innenstadt. Bis 1642 stand hier die "Katterburg", ein Landsitz des Wiener Bürgermeisters.
Dann war es der Witwensitz der Kaiserin Eleonore.
Der Name geht angeblich auf Kaiser Matthias zurück, der hier auf der Jagd einen besonders schönen Brunnen gesehen haben soll.
Aus diesem Brunnen, aus dem angeblich auch Heilwasser entsprang, wurde der Hof bis zum Bau der Hochquellwasserleitung versorgt.
1559 ließ Kaiser Maximilian II. ein kleines Jagdschloss errichten, das in der Folgezeit mehrmals abbrannte und schließlich 1683 endgültig zerstört wurde.
Dies veranlasste den Bau durch Johann Bernhard Fischer von Erlach unter Leopold I. für den damaligen römischen König Joseph I..
Nachdem Fischer schon 1688 einen utopischen Plan entworfen hatte, wurde das Schloss 1692 - 1713 in reduzierter Form errichtet.
Von diesem Bau ist nur noch die Schlosskapelle und die Blaue Stiege mit einem Deckenfresko von Sebastiano Ricci, Joseph I. als Tugendhelden darstellend, erhalten.
Karl VI. war an Schönbrunn desinteressiert, seine Tochter Maria Theresia machte es jedoch zum kaiserlichen Sommersitz, was es bis 1918 geblieben ist.
In ihrer Ära wurde das Schloss entscheidend umgebaut, so dass es sich von Fischers Entwurf heute stark unterscheidet.
Die Fassade ist seit Josephinischer Zeit im prototypischen Schönbrunnergelb gehalten.
Heute zählt das Schloss 1.441 Zimmer jeder Größe.
1805 und 1809 weilte Napoleon mit seinem Tross in den weiten Fluchten des Schlosses.
Im Jahr 1945 wurde der Haupttrakt, sowie ein Teil der Gloriette durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt.
Während der Besatzungszeit waren noch intakte Teile des Schlosses das Hauptquartier der britischen Besatzungsmacht.
Während dieser Zeit und auch danach wurden die beschädigten Gebäude wieder restauriert.
Im Jahre 1996 wurden das Schloss Schönbrunn und seine Gärten von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Um 1765 übernimmt Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, der bereits als Vertreter des Frühklassizismus gilt, die baukünstlerische Leitung.
Sein markantestes Werk ist die Gloriette, einen Art Laubengang auf dem Hügel oberhalb des Schlosses, die den Schlossgarten optisch abschließt.
Gewidmet ist sie als Heldendenkmal.
Die Gloriette im Schlossgarten von Schloss Schönbrunn ist die bekannteste und größte. Sie wurde im Jahr 1775 als letzte Baulichkeit des Gartens als Ruhmestempel, Hauptblickfang des Gartens und Ausssichtspunkt über denselben erbaut
Die Gloriette diente als Speise- und Festsaal sowie als Frühstückszimmer für Kaiser Franz Joseph I..
Der Speisesaal wurde bis zum Ende der Monarchie benutzt, heute befindet sich ein Café darin.
Auf dem Dach ist eine Aussichtsplattform mit Blick über Wien.
Die Gloriette wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, jedoch bereits 1947 wiederhergestellt.
1995 wurde sie erneut restauriert.
Schon bald nach dem Ende der Monarchie entdeckte die Wiener Bevölkerung die Parkanlagen des Schlosses als Erholungsgebiet.
Um 1779 wurde der Schlosspark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Park und das Schloß Schönbrunn ziehen rund 6,7 Millionen Menschen im Jahr an.