Fotos: Juni 2003

Sehenswürdigkeiten in Koblenz

Festung Ehrenbreitstein

Die Festung Ehrenbreitstein hatte bereits um das Jahr 1000 einen Vorgängerbau. Ende des 10. Jahrhunderts begann Erembert aus dem Geschlecht der Konradiner auf dem Fels gegenüber der Moselmündung eine Feste zu errichten. Vermutlich war er auch der Namengeber des Felsens. Urkundlich erwähnt wurde die erste Burg jedoch erstmals im Jahre 1019.

Ihre strategische Bedeutung blieb den Erzbischöfen von Trier nicht verborgen. Schon bald gelangte sie an die Erzbischöfe von Trier. Erzbischof Hillin (1152 bis 1169) war der erste, der mit einem planmäßigen Ausbau der Festung begann. Zudem wurde sie mit der auf dem südlichen Fels vorgelagerten Burg Helfenstein verstärkt. Immer mehr erweiterten die Kurfürsten die Festung.

Der baufreudige Erzbischof Johann von Baden ließ 1483 einen 56 m tiefen Brunnen graben und Richard von Greiffenclau (1511 bis 1531) machte aus der Festung eine wehrhafte Bastion. Im Dreißigjährigen Krieg erlebte Ehrenbreitstein eine französische Besatzung, die jedoch nach einjähriger Belagerungszeit 1637 beendet werden konnte.

In den unruhevollen Zeiten wurden die kurfürstlichen Archive und der Heilige Rock auf die Festung in Sicherheit gebracht. Karl Kaspar von der Leyen (1652 bis 1676) baute Ehrenbreitstein schließlich zu einer Reichsfestung aus, wozu er über 1 Million Gulden aus eigenem Vermögen beisteuerte. Unter Kurfürst Franz Georg Schönborn wurden die nach ihm benannten, im Norden vorgelagerten Schönbornwerke errichtet.

Die Festung Ehrenbreitstein blieb in ihrer Geschichte stets unbezwingbar. Alle kriegerischen Ereignisse spielten sich nur zu ihren Füßen ab. Erst den französischen Revolutionstruppen gelang es, 1799 die kurtrierische Besatzung auszuhungern. Da nach dem Frieden von Lunéville 1801 die Franzosen die rechte Rheinseite aufgeben mußten, sahen sie in der nun deutschen Festung eine Bedrohung. Daher sprengten sie die Anlage in die Luft.

In preußischer Zeit wurde Ehrenbreitstein neu befestigt. Bis 1832 konnten die Arbeiten beendet werden. Weder im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 noch im Ersten Weltkrieg war die Festung Ehrenbreitstein Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Nach dem Versailler Vertrag sollten alle Festungsanlagen bis auf 50 km rechts des Rheins niedergerissen werden. Da die Festung Ehrenbreitstein jedoch als militärisch wenig bedeutend eingestuft wurde, entging sie der Zerstörung.

1918 hißten die Amerikaner als Siegermacht hier ihr Sternenbanner. 1945 wehte die amerikanische Flagge erneut an gleicher Stelle. Im Zweiten Weltkrieg diente die kaum getroffene Festung Ehrenbreitstein den ausgebombten Koblenzern als Unterschlupf. Seit 1970 ist sie im Besitz des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz.

Panorama

Zur Übersicht Koblenz